Bierkrug Weizenbier Kelch, Bayern Unterfranken, Will-Bier Motten
Details
Beschreibung
Bierkrug Weizenbier Kelch Will Brauerei, Motten, Steinzeug grau Siebdruck Salzglasur, Höhe 23,5 cm, Durchmesser Boden 8,3 cm, Durchmesser Öffnung 7,4 cm, Gewicht: 865 Gramm, Chip am Bodenfuß (sh. Bild), Punzierung: sahm, gebraucht
Versand: Hermes bruchsicher 6,75
Das Hochstiftliche Brauhaus in Bayern, ehemals Will-Bräu seit 1791, kann auf eine stolze Geschichte von über 200 Jahren zurückschauen. Als regionale Familienbrauerei sind wir fest in der Region mit ihrer Geschichte und Tradition verwurzelt. Kein Dorf ohne Wirtshaus. Eine in Bayern schier unumstößliche Wahrheit. Und am besten auch gleich ein Wirtshaus mit eigener Brauerei. Jedes kleine Dorf, jeder kleine Marktflecken benötigt neben einer Kirche, einem Bäcker und einem Friedhof also eine Brauerei. Manchmal ist es aber auch andersherum. Zumindest, wenn man den Erzählungen des Hochstiftlichen Brauhauses in Bayern, der ehemaligen Will-Bräu, Glauben schenken darf. Nach deren Historie kam nämlich das Wirtshaus nebst Brauerei zuerst, es war irgendwann im 9. Jahrhundert von der Fuldaer Geistlichkeit gegründet worden, und das Dorf, Motten, kam erst später, wuchs rund um die Gastwirtschaft herum. Ob das so stimmt, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber dass es in dem kleinen Dörfchen Motten, das keine 2000 Einwohner zählt, mitten im Ortskern nach wie vor eine Brauerei gibt, das kann ich bestätigen. Und auch, dass hier nach wie vor Bier gebraut wird. Was einmal die Hochstiftliche Fuldische Amtsbrauerei gewesen war, wurde 1791 von Johann Georg Will gekauft und fortan für rund 200 Jahre von der Familie Will als Will-Bräu betrieben. Aus einer kleinen Dorfbrauerei wurde bis Mitte der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts eine der größten Privatbrauereien Bayerns, ein Stolz der Familie. Die Tradition endete 1987, als nach dem Tod von Helmut Will die Brauerei von der Hochstift Bräu in Fulda übernommen wurde. Aus der Will-Bräu wurde das Hochstiftliche Brauhaus in Bayern. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Fusionen, im Rahmen derer zunächst eine Brauerei samt ihren etablierten Marken übernommen und anschließend in den Ruin gespart wird, so dass nur noch die Markenrechte übrigbleiben, liegt der Fall in Motten anders: Die Brauerei ist nach wie vor in Betrieb. Es ist Mittagszeit, und in der Hoffnung auf einen Brauereigasthof verlassen wir die Autobahn A7 und fahren ein paar Kilometer parallel auf der Landstraße. Die Brauerei in Motten ist schnell gefunden das Sudhaus steht tatsächlich mitten im Ort. Durch die offene Tür kann man direkt auf die kupfernen Sudkessel sehen. Offensichtlich ist ein Sud gerade fertig geworden, denn neben dem Gebäude parkt ein Lastwagen, in den durch ein Rohr frische und dampfende Treberreste kleckern. Idealerweise müsste jetzt direkt neben der Brauerei ein Brauerei-Gasthof sein, denke ich, drehe mich um und schaue genau auf den Schriftzug Brauerei-Gasthof . Für einen Moment hüpft mein Herz, aber nur für einen Moment. Auf den zweiten Blick sehe ich nämlich, dass der Gasthof geschlossen ist. Nicht nur, dass drinnen kein Licht brennt, sondern es scheint dauerhaft geschlossen zu sein. Alles ist verriegelt und dunkel, und in den Glaskästen am Eingang hängen weder Öffnungszeiten noch eine Speisekarte aus. Nein, hier scheint niemand mehr einkehren zu können. Schade! Und so bleibt es einmal mehr nur bei einem kurzen Halt. Ein paar Bilder von der Brauerei und ein weiteres Bild, um den geschlossenen Brauerei-Gasthof zu dokumentieren. Mehr nicht.
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